In unserer sechsten Folge blicken wir auf die wechselhafte Geschichte der Stadt zurück, unterhalten uns über Rehe, die die unsichtbare Grenze scheuen, und berichten über Bürger, die für die Öffnung der Grenzen protestieren. Zapraszamy! Wir laden ein!
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Pierre-Frédéric Weber
„Kennen Sie jemanden, der in Stettin lebt?“
„Nein“, antwortete Mrs. Wilcox ernst, während ihr Nachbar, ein junger Mann aus den unteren Reihen des Kultusministeriums, sich darüber verbreitete, wie Menschen, die in Stettin leben, auszusehen hätten. Ob es wohl so etwas gebe wie Stettinität? Margaret stürzte sich auf das Thema.
„Die Stettiner lassen aus überhängenden Lagerhäusern Sachen in Kähne fallen. Unsere Vettern zumindest tun das, aber besonders reich sind sie nicht. Die Stadt ist nicht weiter interessant abgesehen von einer Uhr, die mit den Augen rollt, und der Aussicht auf die Oder, die wahrhaftig was Besonderes ist. O Mrs. Wilcox, Sie würden die Oder lieben! Der Fluss, genauer gesagt die Flüsse – es scheint dort Dutzende davon zu geben – sind von einem tiefen Blau, und die Ebene, durch die sie fließen, ist von tiefstem Grün.“ (Zitat aus: Edward Morgan Forster, Wiedersehen in Howards End, aus dem Engl. von E. Pöllinger, Frankfurt am Main 2005, Fischer Verlag, Kap. IX, S. 87.)
Die kurze Erwähnung Stettins in E.M. Forsters 1910 erschienenem Erfolgsroman skizziert geradezu impressionistisch eine größere und dennoch damals außerhalb von Deutschland für viele Europäer kaum näher bekannte Hafenstadt in ihrer unmittelbaren geografischen Lage. Bemerkenswerterweise bot der Autor dadurch beiläufig den Schnappschuss einer Realität, die die – immerhin tiefgreifenden – Umbrüche in der Lokal- und Regionalgeschichte des Stettiner Stadtgebiets weitgehend überdauert hat und deren Hauptzüge zum Teil bis heute prägend geblieben sind.
Weiterlesen1243 hat Barnim I. Stettin zur Stadt gemacht. 777 Jahre später erinnert der Bürgermeister von Szczecin, Piotr Krzystek, an dieses bedeutende Datum mit einer Online-Botschaft. Im Internet ist auch die Stettiner Philharmonie aktiv und streamt ausgewählte Konzerte. STETTINUM hat Ravel gehört und blickt auf die kurze, aber extrem erfolgreiche Geschichte dieses preisgekrönten Gebäudes zurück.
Rozmowa w czasach rozłąki
STETTINUM działa dalej, aczkolwiek zdalnie. Tym razem trochę opowiadamy o swoich wrażeniach, obawach, ale również nadziejach jako obcokrajowcy żyjący w Szczecinie w tych trudnych dla wszystkich czasach epidemii.
Wer hätte das gedacht – wegen eines Virus macht das Projekt von einem grenzenlosen Europa eine Zwangspause. Wer jetzt nach Polen einreisen will, muss erst einmal 14 Tage in häusliche Quarantäne. Wir diskutieren über unsere Stettiner Corona-Beobachtungen und über unseren mehrsprachigen Alltag, der manchmal auch an seine Grenzen stößt… Zapraszamy! Wir laden ein!
Wer pendelt wie wohin im deutsch-polnischen und anderen europäischen Grenzgebieten? Wo ist Szczecin (fast) so schön wie der Englischer Garten in München oder der Jardin du Luxembourg in Paris :)? Das sind die Themen der dritten Ausgabe von STETTINUM. Zapraszamy! Wir laden ein!
Schengen hat uns ein Europa ohne Grenzen gebracht. Wirklich? Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln vom polnischen Szczecin nach Schwedt an der Oder und zurück. Ein Erlebnisbericht von Martin Hanf
Den 21.12.2007 werde ich so schnell nicht vergessen. Verbracht habe ich die Nacht mit hunderten Leuten am Grenzübergang Lubieszyn. Nach dem Zweiten Weltkrieg trennte er die DDR von der Volksrepublik Polen und schließlich das wiedervereinigte Deutschland vom zur Demokratie gewordenen Polen. Mal war die Grenze durchlässiger, mal ging fast nichts mehr, wie Anfang der 1980er Jahre, als die sozialistische Führung in Ost-Berlin erst die Streiks, dann die Gründung der Gewerkschaftsbewegung Solidarność und schließlich die Ausrufung des Kriegsrechts im Dezember 1981 misstrauisch und mit Argusaugen beobachteten. Und selbst als sich am Ende des gleichen Jahrzehnts der politische Wind drehte, gehörten Warten und Kontrollen zum langweiligen Alltag an der deutsch-polnischen Grenze. Wer das alles miterlebte, kann die Freude, vor allem vieler Polen verstehen, die sich kurz vor Weihnachten 2007 in Lubieszyn trafen, um das Ende der Grenzkontrollen zu feiern.
WeiterlesenWie lange braucht ein Deutscher um Szczecin richtig auszusprechen? Ist das Fahren im Stettiner Kreisverkehr gefährlicher als in Paris? Darüber und was das Orion-Sternbild mit Szczecin zu tun hat, reden wir in unserer zweiten Folge von STETTINUM. Zapraszamy! Wir laden ein;)
In der ersten Episode stellen Martin Hanf & Pierre-Frédéric Weber ihren neuen Podcast STETTINUM vor und berichten über die heimlichen Stars ihrer polnischen Wahlheimat Szczecin, den bunten Kransauriern – den dźwigozaury! Zapraszamy! Wir laden ein;)